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Entgeltgerechtigkeit an Berliner Hochschulen

Auch an Berliner Hochschulen ist Entgeltgerechtigkeit noch nicht erreicht. Die LakoF Berlin setzt sich auf verschiedenen Handlungsfeldern für gute Arbeitsbedingungen, sachgerechte Bezahlung und gegen den Gender Pay Gap ein.

Gender Pay Gap bei Berliner Professuren

Eine Abfrage der Abgeordneten Eva Marie Plonske aus dem Jahr 2021 hat gezeigt, dass bei den Leistungsbezügen für Professuren an Universitäten in Berlin ein durchschnittlicher Gender Pay Gap von ca. 700 Euro monatlich besteht. Im März 2023 veröffentlichten die TU Berlin und HU Berlin die Ergebnisse ihrer internen Systemabfragen zum Gender Pay Gap bei Professuren, die Ergebnisse bestätigten einen Gender Pay Gap bei den Leistungsbezügen von Professuren. Innerhalb der W3-Besoldungsgruppe ist er am höchsten: Er beträgt an der HU Berlin 727 Euro und an der TU Berlin ca. 800 Euro monatlich. Ebenfalls im März stellte die Abgeordnete Dr. Ina Czyborra erneut eine Anfrage zum Gender Pay Gap bei Leistungsbezügen von Professuren. In der Antwort wurde eine berlinweite Studie zu den Leistungsbezügen in Aussicht gestellt.

Aktivitäten der LakoF

Die LakoF hat die Analyse eines Gender Pay Gaps schon länger gefordert. Seit erste Ergebnisse aus NRW und Niedersachsen gezeigt haben, dass auf diesen Besoldungsebenen auch in Deutschland eine systematische Diskriminierung von Frauen besteht. Zu den bisherigen Ergebnissen hat die LakoF ausführlich Stellung genommen und fordert eine wissenschaftliche Studie zur Untersuchung der Ursachen.

Links zum Thema

→ LakoF Positionspapier zum Gender Pay Gap bei Professuren

→ Pressemitteilung der LakoF zum Gender Pay Gap bei Professuren

→ Anfrage Grünen-Abgeordnete Eva Marie Plonske zum Gender Pay Gap bei Professuren 2021 

→ Anfrage SPD-Abgeordnete Dr. Ina Czyborra zum Gender Pay Gap bei Professuren 2023

→ Studie NRW zum Gender Pay Gap bei Professuren 2019

→  Studie Niedersachsen zum Gender Pay Gap bei Professuren 2019

Entgeltgerechtigkeit in der Hochschulverwaltung

Mitarbeitende in Service, Technik und Verwaltung der Hochschulen (MTSV) werden teilweise nicht sachgerecht entlohnt. Dies ist ein Gleichstellungsthema, da der Frauenanteil in den Entgeltgruppen des einfachen und mittleren Verwaltungsdienstes sehr hoch ist. Viele der Frauen arbeiten dort zudem in Teilzeit, wie der Bericht der Senatsverwaltung Gleichstellung zum Landesgleichstellungsgesetz jährlich zeigt.

Die Kampagne der bukof FairNetzt euch! reagiert auf dieses bundesweite Problem und hat zum Ziel, Betroffene zu vernetzen, zu sensibilisieren und den Entscheidungsträger*innen in Politik und Hochschulen aufzuzeigen, wo die bestehende Entgeltordnung bereits jetzt Spielräume für eine sachgerechte Entlohnung bietet.

Aktivitäten der LakoF

Die LakoF arbeitet zusätzlich selbst im Rahmen einer AG am Thema Entgeltgerechtigkeit in der Berliner Hochschulverwaltung. Dazu hat sie 2021 einen Fachdialog Entgeltgerechtigkeit an Berliner Hochschulen veranstaltet. 2022 fand ein Strategiegespräch zu Entgeltgerechtigkeit mit Vertreter*innen der Gewerkschaften und der MTSV-Netzwerke in Berlin statt. Für die Zukunft plant die AG Entgeltgerechtigkeit der LakoF einen Schwerpunkt auf Fortbildungen zu geschlechtergerechter Eingruppierung in der Hochschulverwaltung zu legen und arbeitet dazu mit Vertreter*innen von GEW, ver.di und den bestehenden Netzwerken der MTSV-Gruppe an den Berliner Hochschulen zusammen.

Links

→ Veranstaltungsbericht LakoF-Fachdialog Entgeltgerechtigkeit 2021

→ bukof Kampagne FairNetzt Euch!

→ bukof Handlungsempfehlungen für Entgeltgerechtigkeit und faire Arbeitsbedingungen in Hochschulsekretariaten

Aktivitäten an den Berliner Hochschulen

Die → HTW Berlin beschäftigt sich bereits seit 2016 verstärkt mit dem Thema Entgeltgerechtigkeit und hat auf Initiative der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten das eg-check Prüfverfahren durchgeführt. Eine Übersicht über die Aktivitäten und Ergebnisse des Prüfverfahrens findet sich hier. Anlässlich des Equal Pay Days 2023 führte die HTW Berlin eine Veranstaltung zu Entgeltgerechtigkeit durch "Mit Macht von unten: Feministischer Ratschlag Entgeltgerechtigkeit". Die Veranstaltung richtete sich an Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte bundesdeutscher Hochschulen sowie an Gewerkschaftsmitglieder.

An der → TU Berlin besteht seit 2015 das Netzwerk Com.TUgether von Mitarbeiter*innen aus Technik, Service und Verwaltung. Es verfolgt das Ziel, über Fakultäten, Einrichtungen und Abteilungen hinweg die Zusammenarbeit zu stärken, Kommunikation und Austausch zu verbessern und die Interessen der MTSV zu vertreten. An der → HU Berlin besteht ein MTSV-Netzwerk. Informationen zu den Netzwerken und aktuellen Aktivitäten können bei den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der HU und TU Berlin erfragt werden. Seit 2022 versucht der Berliner Landeszusammenschluss MTSV vermehrt auf der Landesebene Einfluss zu nehmen.

Links

→ Informationen der HTW Berlin zu Entgeltgerechtigkeit 

→ eg Check